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Wie verkauft man einen Kugelschreiber?

“Verkauf mir diesen Kugelschreiber!” ist ein Satz aus einer der Szenen aus dem Film “Wolf of Wall Street”.

In dieser Szene fordert das Verkaufsgenie Jordan Belfort einen Kollegen auf, das scheinbar Unmögliche zu tun: Aus einem ganz normalen Kugelschreiber ein Objekt der Begierde zu machen. 

Natürlich scheitern alle daran. Weil es Ihnen nicht gelingt, dieses banale Objekt attraktiv zu machen. 

Anscheinend wurde die Frage durch diesen Film so populär, dass sie in vielen Interviews für Sales-Positionen in den USA gestellt wird. 

Auf der Frage-und-Antwort Plattform Quora gab es daher einen Wettbewerb: Wer schafft es, einen Kugelschreiber so attraktiv zu machen, dass man einen hohen Preis dafür zahlen würde? Wer findet die beste Antwort? 

Mein Beitrag war einer von über 300 Antworten –  aber einer der 5 beliebtesten und wurde bisher mehr als 55.000 Mal gelesen. 

Hier ist die Übersetzung aus dem Englischen: 

Erinnern Sie sich, als Ihre Tochter geboren wurde?
Und können Sie sich noch daran erinnern, als Sie dann zum Amt gingen, um ihren Namen offiziell eintragen zu lassen? 
Erinnern Sie sich auch noch an den Kugelschreiber, mit dem Sie dort den Namen Ihrer Tochter zum ersten Mal geschrieben haben? 

Vermutlich nicht. Denn höchstwahrscheinlich haben Sie irgendeinen billigen Plastik-Kuli benutzt, der beim Amt eben herumlag.  
Das ist verständlich. In einem solch emotional aufwühlenden Moment hat man andere Dinge im Kopf. 

Aber: Fänden Sie es nicht auch schön, wenn Sie noch heute wüssten, welchen speziellen Kugelschreiber Sie in diesem Moment in der Hand hielten? 

Und stellen Sie sich vor: Sie hätten diesen Kugelschreiber noch heute.
Und Sie hätten ihn jedes weitere Mal benutzt, wenn es etwas Wichtiges gab, das Sie für Ihre Tochter gemacht haben: Den Vertrag für den Kindergarten, die Anstellung des Au-pair-Mädchens, Ihr persönlicher Eintrag ins erste Freundschaftsalbum. 

Mit jedem Mal würden Sie mit diesem Stift ein Stück Lebensgeschichte mitschreiben.

Können Sie sich das vorstellen? 

Mittlerweile haben Sie vermutlich ein paar dieser wichtigen Momente verpasst.

Aber die gute Nachricht ist: Es gibt noch so viele: die Anmeldung an der Grundschule, das erste Sparkonto, die Unterschrift für Reit- oder Ballettstunden, Kaufvertrag fürs erste Moped, die Bürgschaft für den Studienkredit. 

Und stellen Sie sich vor, für jeden einzelnen dieser Meilensteine benutzen Sie immer diesen einen Kugelschreiber. Und dann …

… eines Tages schenken Sie Ihrer Tochter genau diesen Kugelschreiber! Zusammen mit der ganzen Geschichte, mit all den Meilensteinen. 
Als Zeichen für ein gemeinsames Leben und all das, was Sie versucht haben, ins Leben Ihrer Tochter einzubringen. Ein Symbol für Ihre ganz besondere Beziehung, aufgeladen durch all diese Taten und Momente, mit denen Sie im Leben Ihrer Tochter ein Zeichen gesetzt haben. 

Würde es Ihnen gefallen, so ein Geschenk zu überreichen? Und glauben Sie, Ihre Tochter würde sich über so ein Geschenk freuen?

Deshalb schlage ich vor: Sie beginnen noch heute damit, diese Geschichte zu schreiben. Lassen Sie mich Ihnen dafür diesen Stift geben.
Er ist der perfekte Schreiber für diesen Zweck.
Speziell gefertigt, hält er nicht ein Leben lang, sondern mindestens zwei Leben lang. Zeitloses Design.

Alles, was Sie mit diesem Kugelschreiber schreiben, wird ihn für Ihre Tochter mit den schönsten Erinnerungen aufladen und zu einem ganz besonderen Begleiter werden lassen.
Zu einem unbezahlbaren Symbol für Ihre gemeinsame Beziehung.

Das Gute ist: Dieser Kugelschreiber ist nicht unbezahlbar.
Er ist sogar sehr erschwinglich: Sie bekommen ihn für nur 179 Euro. 

Ich habe nur noch diesen einen. “Möchten Sie ihn haben?“

Vielleicht hat Ihnen das Kugelschreiber-Beispiel gefallen und Sie fragen sich: Wenn das sogar bei einem Kugelschreiber geht – könnte sowas auch bei unseren komplexen IT-Leistungen funktionieren?
Wie Value Selling für beratungsintensive B2B Dienstleistungen funktioniert, erkläre ich Schritt für Schritt an vielen Beispielen aus unserer Praxis in meinem neuen Buch “Das Ende der Tagessätze”.